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1714 Friede zu Rastatt und Baden.
Philipp V. behält Spanien, Karl bekommt
die ipan. Niederlande, Mailand, Neapel
und (statt Sicilien) S a r d in ie n. 1) Der Kurfürst
von Da iern wieder eingesetzt.
1682—1725 Czar Peter der Große.
Peter I. regierte anfangs mit seinem Bruder Iwan
unter Vormundschaft feiner herrschsüchtigen Schwester
Sophie, die ihn zu beseitigen trachtet. Peter
stellt sich an die Spitze des Adels, unterdrückt den
Aufstand der Strelitzen, schickt seine Schwester in's
Kloster.
Neugestaltung des Heeres durch den Genfer Le-
fort. Ueberhaupt sucht P. die Russen zu civilisi-
ren,m) besonders nach seiner großen Reise durch
Deutschland, Hollandn) und England. Herbeiziehung
von Fremden. Die wegen der Neuerungen aufständi-
schen Strelitzen werden grausam bestraft und auf-
gelöst. — Peters Gemahlin Katharina aus niede-
rem Stande, nach seinem Tode Selbstherrscherin.
1703 Peter der Große gründet Petersburg, o)
In In g er m a n n l an d, welches er kurz vorher den
Schweden entrissen hatte; denn
1700—1721 Der nordische Krieg gegen Karl Xu. von
Schweden.
Um den noch unmündigen Karl zu berauben, verbin-
det sich Peter mit Dänemark und König August
von Polen gegen ihn. Aber Karl, trotz seiner Jugend
tapfer, landet auf Seeland und erzwingt von Dä-
nemark den Travendaler Frieden. In dems.
Jahre
1700 Sieg Karls Xii. bei Narva über Peter den Gr.
Mit 8000 Schweden besiegt er 40000 Russen. In
den folg. Jahren erobert er Polen, fetzt daselbst den
Stanislaus Lescynski auf den Thron, und
1) Diese Insel kam aber schon 1720 an das Haus Savoyen, welches
dafür Sicilien herausgeben mußte. Daher Königreich Sar-
dinien.
Moderne Kleidung befohlen. Die Bärte der Russen,
n) Schiffszimmermann in Saardam.
v) Die alte Hauptstadt war Moskau, noch jetzt Krönungsstadt
der russischen Czaren.
4*
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_V. Philipp_V. Karl Karl Peter_der_Große Sophie Peters Katharina Peter_der_Große Karl_Xu Karl Karl Peter August Karl Karl Karls Peter Stanislaus_Lescynski Schiffszimmermann
Extrahierte Ortsnamen: Baden Spanien Mailand Neapel Sicilien Deutschland Hollandn England Petersburg Schweden Polen Seeland Karls Polen Haus_Savoyen Sicilien Saardam Moskau
52
August must im Frieden zu Altra nstädt(1706-
auf Denselben verzichten. Nun wendet sich Karl gegen
Rußland, verliert aber
1709 Die Schlacht bei Pultawa.
Gänzlich geschlagen flieht er nach der Türkei, die er
zum Kriege gegen Rußland bewegen will. Fünfjäh-
riger Aufenthalt in Bender, will nicht abziehen,
wird in seinem Hause von den Türken belagert und
nach tollkühner Vertheidigung gefangen. Inzwischen
hat auod Hannover und Preußen die Waffen
gegen ihn ergriffen. Leopold von Dessau besetzte
Rügen und belagerte Stralsund. Karl eilt
schnell dahin, muß aber unter Gefahren nach Schwe-
den fliehen, und Stralsund ergibt sich.
Darauf machte Karl einen Angriff auf Norwe-
gen, um es den Dänen zu entreißen; aber
1718 Karl vor Friedrichshall erschossen.
Wahrscheinlich durch einen Meuchelmord, angestiftet
durch den mit Karls Willkür unzufriedenen schwedi-
schen Adel.
Der Krieg wurde nun durch einzelne Friedensschlüsse
beigelegt, zuerst mit Hannover, dann mit Preu-
ßen (welches Vorpommern von der Oder bis zur
Peene erhält), endlich
1721 Nyftädter Friede mir Rußland.
Peter d. Gr. gewann durch denselben Liefkand,
Esthland und Jngermannland(Ostseeprovinzen).
Der Senat ertheilte ihm darauf den Titel eines
Kaisers aller Reußen.
1713—1740 Friedrich Wilhelm 1., König von Preußen.
Er beginnt seine Regierung mir Abschaffung des Hof-
staates. Sparsam, streng, von einfacher Biederkeit.
Das Tabakscollegium, p)
Sein Hauptaugenmerk auf Verbesserung des Mili-
tärs gerichtet, g) wobei ihn Leopold v. Dessau
unterstützt. Seine Theilnahme am nordischen
Kriege s. o.
I») Woher der Name dieser Abendgesellschaften? Eine belustigende,
oft klägliche Rolle spielt darin der gelehrte Hofnarr Gundling.
(In einem Weinfaß begraben.)
q) Des Königs „blaue Kinder." Für das Potsdamer Leibregiment
werden „lange Kerls" aus aller Herrn Länder geworben.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Extrahierte Personennamen: August Karl Karl Leopold_von_Dessau Leopold Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karls_Willkür Karls Peter_d Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Leopold_v Leopold Gundling
140
Darauf machte Karl einen Angriff ans Norwegen,
um es den Dänen zu entreißen; aber
1718 Karl vor Friedrichshall erschossen.
Wahrscheinlich durch einen Meuchelmord, angestistet durch
den mit Karls Willkür unzufriedenen schwedischen Adel.
Der Krieg wurde nun durch einzelne Friedensschlüsse
beigelegt, zuerst mit Hannover, dann mit Preußen
(welches Vorpommern von der Oder bis zur Peene
erhält), endlich
172t Nystädter Friede mit Rußland.
Peter d. Gr. gewann durch denselben Lievland, Esth-
tand und Jngermannland lostseeprovinzeu). Der
Senat ertheilte ihm darauf den Titel eines Kaisers
aller Reußen. Auch au die Spitze der griechischen
Kirche stellt sich P.
1713—1740 Friedrich Wilhelm I, König von Preußen.
Er beginnt seine Regierung mit Abschaffung des Hof-
staates. Sparsam, streng, von einfacher Biederkeit. Das
Tabakscollegium, n)
Sein Hauptaugenmerk auf Verbesserung des Militärs
gerichtet, o) wobei ihn Leopold v. Dessau unterstützt.
Seine Theilnahme am nordischen Kriege s. o.
17 i0—1786 Friedrich (1 der Große
Geb. d. 24^ Januar 1712. Bald Zwiespalt zwischen
Vater und Sohn, weil letzterer Wissenschaften und Künste
mit Vorliebe betreibt, p) Harte Behandlung, sogar
Schläge. Friedrichs Vertraute seine Schwester Wilhel-
mine. Fluchtversuch auf einer Reise in Süddeutschland, q)
Die Lieutenants v. Kalte in Berlin und v. Keith in
Wesel Friedrichs Mitschuldige. Vom König in der ersten
Wuth beinahe erstochen, dann nachküstrin, wo vor sei-
nen Augen Kalte hingerichtet wird (Keith war nach Eng-
land entkommen). Nur durch dringende Fürbitten wurde
Friedrich ' gerettet. Seine Gefangenschaft in Küstrin ist
ihm in mancher Beziehung förderlich, r) endlich Versöh-
nt Woher der Name dieser Abendgesellschaften? Eine belustigende, oft
klägliche Rolle spielt darin der gelehrte Hofnarr Gründling.
(In einem Weinfaß begraben.)
o) Des Königs „blaue Kinder." Für das Potsdamer Leibregiment wer-
den lange „ Kerls" ans aller Herren Länder geworben,
p'i Heimlicher Unterricht im Flötenspiel beim berühmten Quanz aus
Dresden. (Einst vom Könige überrascht: „Fritz ist ein Quer-
pseifer und Poet!")
q) Zn Steinfurth, zwischen Heidelberg und Heilbronn. (Will nach Eng-
land. )
r) Muß täglich 7 Stunden auf der Kriegs- und Domänenkammer ar-
beiten.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karls_Willkür Karls Peter_d Friedrich_Wilhelm_I Friedrich Wilhelm Leopold_v Leopold Friedrich_( Friedrich Friedrichs Friedrichs Keith Friedrichs Keith Friedrich Friedrich Gründling
133
die Verhandlungen an den bertriebenen Forderungen der Verbndeten gescheitert waren, trat pltzlich durch die Abberufung Marlboroughs, der bei der Knigin von Eng-land in Ungnade gefallen war, und durch den Tod Kaiser Josephs eine unerwartete Wendung der Dinge ein. 17111740 Kaiser Karl Vi.
England (und Holland) schlssen mit Ludwig den Frieden zu Utrecht (1713), damit Karl Vi. durch die Erwerbung Spaniens nicht zu mchtig werde. Auch Preußen trat diesem Frieden bei1). Erst nach unglcklichem Feldzuge schlo auch Kaiser Karl zugleich im Namen des Reichs 1714 Frieden zu Rastadt und Badens.
Philipp V. behlt Spanien und die auereuropischen Lnder, Karl bekommt die spanischen Niederlande, Mailand, Neapel und (statt Sicilien) Sardiniens. England erhielt das schon frher besetzte Gibraltar, Minorca und Besitzungen in Nord-Amerika. Preußen erhielt einen Teil Gelderns. Der Kursrft von Bayern wieder eingesetzt.
16821725 Zar Peter der Groes.
Peter I. regierte anfangs mit seinem Bruder Iwan unter Vormundschaft seiner herrschschtigen Schwester Sophie, die ihn zu beseitigen trachtete. Peter stellt sich an die Spitze des Adels, unterdrckt den Ausstand der Strelitzen, schickt seine Schwester ins Kloster.
Neugestaltung des Heeres durch den Genfer Lefort und den Schotten Gordon. berhaupt suchte Peter die Russen zu civilisieren, besonders nach seiner groen Reise durch Deutschland, Holland5) und England. Herbeiziehung von Fremden. Die wegen der Neuerungen auf-stndischen Strelitzen werden bestraft und aufgelst. Peters Gemahlin Katharina nach seinem Tode Selbst-Herrscherin.
17001721 Der nordische Krieg gegen Karl Xii. von Schweden.
Um sich den Zugang zur Ostsee zu verschaffen, verbndet sich der Zar mit Dnemark und August Ii. von Po len gegen den noch sehr jugendlichen König Karl Xii. von Schweden.
*) Jetzt allgemeine Anerkennung des Knigreichs Preußen, nur nicht vom Papste.
2) Dieses Baden liegt in der Schweiz.
3) Diese Insel kam aber schon 1720 an das Haus Savoyen, welches dafr Sicilien herausgeben mute. Daher Knigreich Sardinien.
4) Aus dem Hause Romanow, das 1598 nach dem Erlschen des Rurik-fchen Mannesstammes auf den Thron gekommen war. (Siehe die Stammtafel.)
5) Schiffszimmermann in Saardam.
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Extrahierte Personennamen: Marlboroughs Karl_Vi Karl Ludwig Ludwig Karl_Vi Karl Karl Karl Philipp_V. Philipp_V. Karl Karl Peter_der_Groes Gordon Peter Peters Katharina Karl_Xii Karl August Karl_Xii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Josephs England Holland Spaniens Badens Spanien Mailand Neapel Sicilien England Minorca Nord-Amerika Deutschland England Schweden Schweden Schweiz Haus_Savoyen Sicilien Sardinien Saardam
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
118
Amerika
stuf gleiche Weise entschlossen, ihre Rechte zu vertheidigen. Man
übte die Landmiliz in den Waffen und legte Munitionsvorrathe an;
und als im April 1775 der Englische General Gage die Provinzial-
versammlung zu Concord ausheben und die daselbst aufgehäuften
Kriegsvorräte zerstören wollte, kam es zu einem Gesechte bei Lexing-
ton, zwischen den Englischen Truppen und den Americanischen Land-
milizen. Dieses Gefecht gab das Zeichen zur allgemeinen Bewaffnung
der Kolonien und machte den Ansang des Nordamerikanischen Frei-
heitskrieges. Im Mal 1775 trat ein neuer Kongreß zu Philadelphia
zusammen, den sämmtliche 13 Kolonien beschickten. Jede derselben
willigte ein, ihren Antheil Truppen zu stellen, deren Oberbefehl und
Leitung aller Kriegsangelegenheiten der Obrist Washington aus
Virginien erhielt, der im Kriege gegen Frankreich die Truppen von
Virginien mit Auszeichnung kommandirt hatte. Die Vortrefflichkeit
dieser Wahl wurde durch den Erfolg bestätigt. Ohne seine Kriegs-
klugheit hätten die Kolonien ihre Unabhängigkeit wahrscheinlich hie er-
fochten, da ihnen in den ersten Jahren des Kriegs geübtes Militär,
Waffen, Geld, Bundesgenossen und somit alle Mittel zur Vertheidi-
gung fehlten. Washington, in Virginien 1732 geboren, war ein
Mann von großen Talenten, vielseitig und hochgebildet, ernst, fest,
umsichtig, klug, mäßig, rechtlich, anspruchlos, uneigennützig und frei
von Ehrgeiz, kurz ein Mann, wie die Geschichte wenige seines Gleichen
hat. Nach dem Frieden von 1783, in welchem England die Unab-
hängigkeit der vereinigten Staaten anerkannte, legte er seine Stelle
nieder und ging auf sein Gut Mount Vernon in Virginien zurück,
wo er in ländlicher Zurückgezogenheit lebte. 1789 aber wurde er zum
ersten Präsidenten auf 4 Jahre erwählt, welche Wahl nach dieser
Zeit wieder erneuert wurde. Während der 8jährigen Verwaltung sei-
nes Amts hob sich der Staat aus der tiefsten Zerrüttung, aus Man-
gel und Bedrangniß auf eine hohe Stufe der Macht und legte den
Grund zu seinem jetzigen Wohlstand und Ansehen. Dennoch erhob
der Parceigeigeist in den letzten Jahren mehrere unverdiente Beschul-
digungen gegen ihn, der nach Verlauf seiner zweimaligen Präsident-
schaft sich auf sein Landgut Mount Vernon im I. 1797 zurückzog
und 1799 daselbst starb, wo er auch begraben liegt. Zur Erhaltung
seines Andenkens hat man der Bundesstadt den Namen Washing-
ton gegeben.
Washington leitete den nun begonnenen Krieg mit Anfangs
schwachen Mitteln, aber mit großer Besonnenheit, warf den 17. Ju-
nius 1775 bei Bunkershill ohnweit Boston den Englischen General
Howe mit großem Verluste zurück und belebte dadurch den Muth der
Nordamerikaner noch weit mehr für die Erhaltung ihrer Freiheit.
England, welches jetzt die Größe der Gefahr erkannte, wollte nun den
Aufstand mit aller Kraft unterdrücken, und schickte daher im I. _17 / ö
eine Macht von 55,000 Mann Landtruppen (worunter 17,000
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Philadelphia Washington Frankreich Washington England Washington Boston England
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
119
Vereinigte Staaten von Nordamerika.
Deutsche, besonders Hessen, die es in Sold genommen hatte) und
38,000 Mann Sectruppen nach Amerika. Aber auch die Amerikaner
rüsteten sich mehr als je, und Französische Offiziere, namentlich der
berühmte La Fayette traten in ihre Dienste. Man zeigte die größte
Entschlossenheit und wagte in diesem entscheidenden Augenblick auf
einen ueuen Kongresse zu Philadelphia am 4. Julius 1776 vor aller
Welt das Wort Unabhängigkeit auszusprechen und sich unter dem
Namen Vereinigte Staaten von Nordamerika für einen
eignen Staat zu erklären. Der Krieg entbrannte nun mit aller Wuth
in den Amerikanischen Provinzen. Die anfänglichen Vortheile, welche die
Engländer davon trugen und die Amerikanische Armee in große Noth
brachten, vereitelte die entscheidende Niederlage der Engländer bei Sa»
ratoga und die Gefangennehmung der 5800 Mann starken Engli-
schen Truppen daselbst unter dem Kommando des Generals Bour-
goyne. Dieser Erfolg flößte den Amerikanern ein großes Zutrauen
ein, welches noch der zwischen Frankreich und Amerika 1778 abge-
schlossene Vertheidigungsvertrag vermehrte, wozu auch im folgenden
Jahre Spanien trat. Besonders unterstützte ersteres, das den Verlust
Eanadas vom letzten Kriege mit den Engländern her nicht verschmerzt
hatte, die Amerikaner Anfangs mit Geld und bald auch mit Trup-
pen. Im Jahre 1780, in welchem England auch Holland, das den
Amerikanern Kriegs- und Schiffsbedürfnisse im Handel lieferte, den
Krieg erklärt hatte, schien das Kriegesglück die Engländer wieder sehr
zu begünstigen, indem C orn w al l is und El in ton bedeutende Vor-
theile über die Amerikaner errangen und auch der Amerikanische Ge-
neralmajor A rn o ld zu den Engländern überging. Nachdem aber den
19. Oktober 1781 durch die vereinigten Französischen und Amerika-
nischen Truppen der Englische General Cornwallis genöthigt worden
war, sich mit seiner 7000 Mann starken Armee gefangen zu geben
(ein Seitenstück zu der Niederlage von Saratoga), und England nun
die Hoffnung aufgab, die Kolonien sich zu unterwerfen: so wurden
den 30. Januar 1782 die Friedenspräliminarien zu Paris abgeschlos-
sen, worin die Kolonien als freie, souveräne und unabhängige Staa«
ten anerkannt wurden und noch ein Stück von Canada abgetreten und
die freie Fischerei an den Küsten von Neufoundland eingeräumt ward.
Der Desinitivtraktat erfolgte den 3. September 1783.
Aber fast schien es, als sollte der junge Staat durch innere Feinde,
kaum gegen die äußeren gerettet, untergehen; denn die Verfassung
war ungeordnet, es fehlte an Geld und Credit und der Kongreß sah
sich außer Stand, seine heiligsten Verpflichtungen zu erfüllen. Es ent-
standen 2 Partheien, die Föderalisten und die Demokraten. Die er-
stem wünschten eine feste Vereinigung aller Staaten und dem Kon-
greß hinreichende Macht, um kraftvoll wirken zu können; die andern
verlangten die größtmögliche Unabhängigkeit der einzelnen Staaten.
Beide wirkten einander entgegen; lange scheiterten alle Versuche, eine
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Extrahierte Personennamen: Julius General_Cornwallis
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Hessen Amerika Philadelphia Nordamerika Frankreich Amerika Spanien England Holland Saratoga England Paris
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
West in dien.
261
sich in die unzugänglichen Gebirge des Innern Westindiens oder Gua-
yanas geflüchtet haben und in Freiheit und Unabhängigkeit leben.
Dergleichen gab es besonders viele auf der Insel Jamaica, die öftere
Kampfe mit den Weißen hatten und die größten Grausamkeiten gegen
solche ausübten, die in ihre Hände sielen. Nach dem Traktat, den
sie 1739 mit den Weißen abgeschlossen hatten, bauten sie sich auf
dem Lande an, das ihnen zur Wohnung angewiesen worden war.
Ihr Hauptsitz war Trelawn y-Town, im Gebirge gelegen und in
gleicher Entfernung von den Städten Montego-Vai und Falmouth.
Sie lebten aber in Wildheit und ohne dem Raube gänzlich zu entsa-
gen, fort; daher kam es aufs Neue (1793) zu einem langen und
gefahrvollen Kampfe, der vielen Britten das Leben kostete und damit
endigte, daß der größte Theil der Maron-Neger nach Neuschottland
und endlich nach Sierra Leona (B. 11. S. 898) versetzt wurde.
Noch leben auf Jamaica *) ohngefahr 1200 Maron-Neger, welche zu
der Zeit, als noch die Sklaverei bestand, den Weißen dadurch gute
Dienste leisteten, daß sie die entlaufenen Sklaven einsingen und an
die Weißen ablieferten. Da diese Maron-Neger von ihrer frühesten
Jugend an die Gebirge der Insel in allen Richtungen durchziehen, so
sind sie mit allen Desilven und dem ganzen Terrain aufs Genaueste
bekannt. Dabei sind sie im Gebrauche des Gewehrs geübt und be-
sitzen nicht allein hierin eine ungemeine Fertigkeit, sondern auch eine
vollkommene Kenntniß der besondern Art von Kriegführung, welche für
dieses Land sich eignet. Ihre Waffen sind eine leichte Muskete, ein
kurzer Sabel und ein Paar Pistolen. Sie bilden jetzt einen Theil
der Landmiliz und sind gleich den Linienregimentern in Kompagnien
organisirt, erhalten jährlich eine Summe von der Regierung und den-
selben Sold wie die Miliz, wenn sie zum aktiven Dienst aufgerufen
werden. Sie tragen keine Uniform, sondern kleiden sich nach ihrem
Geschmack und nach ihrem Vermögen. Zum Theil sind sie wie die
Englischen Matrosen gekleidet, nämlich in einen dunkelfarbigen Kittel
und Hosen, mit einem Hute von der gröbsten Art oder einer eben so
groben wollenen Mütze. Sie treiben mit ihren Europäischen Nachbarn
einen kleinen Handel und ernähren sich in der Nahe der Flüsse größ-
tenteils durch die Fischerei, fern von denselben liefert ihnen der Pisang
die nöthige Nahrung. Auch ziehen sie in ihren Garten Pams, Ba-
taten und einige andere gewöhnliche Gemüsearten. Sie haben unter
dem Namen Oberaufseher einen Europäischen Offizier zum Befehls-
haber, von dem sie alle Befehle bei gewöhnlichen Gelegenheiten empfan-
gen, und an welchen sie sich in allen Streitigkeiten wenden, die unter
ihnen selbst vorfallen. Willig und mit Ergebung unterwerfen sie sich
*) Stewart, Gemälde von Jamaica. Aus dem Englischen Ins Deutsche
übersetzt. Jena 1824.
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TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
552
Australien.
während der Reise Georgs große Gunst erworben. Als er jetzt auf
George zulief und mit wehmüthiger Stimme rief: „Georg, du wirst
mich doch nicht todten?" gab George, dankbar jener Dienste einge-
x denk, ihm zur Antwort: „Nein, lieber Junge, ich werde dich nicht
todten, du bist ein guter Junge!"
Die Neuseeländer besitzen eine große Kriegeslust, die sie gleich-
sam mit der Muttermilch einsaugen. Krieg macht das einzige Ver-
gnügen ihres Lebens aus und alle ihre Gedanken sind darauf gerich-
tet. Indessen kann man ihnen doch nicht eigentliche Tapferkeit zu-
schreiben, wenn man nicht einige Beispiele von blinder Tollkühnheit
so nennen will. Der Neuseeländer wird nicht leicht angreifen, wenn
er nicht im Voraus des Sieges gewiß ist. Vorzüglich findet man
großen Wohlgefallen an solchen Unternehmungen, welche die Plünde-
rung der Erndten zum Zweck haben. Was man nicht mit fortschlep-
pen kann, wird meistentheils zerstört. Die Folgen einer Anfangs
unbedeutenden Fehde sind gewöhnlich sehr ernst und führen Krieg zwi-
schen ganzen Stammen herbei. Wehe besonders den Besiegten! Wer
nicht getödtet oder gefressen wird, kommt wenigstens unter das Joch
der Sklaverei und dieses ist hier ein sehr schweres Joch. Der Sklave
muß jedem Winke seines Herrn gehorchen, sich jede erdenkliche Miß-
handlung gefallen lassen, ja sogar gewärtig seyn, daß er als Ersatz
für den Tod irgend einer bedeutenden Person oder für die geringste Ver-
letzung irgend eines Gesetzes umgebracht werde. Doch giebt es auch
Ausnahmen und solche Herren, die besonders gütig gegen ihre Kriegs-
gefangenen sind, ihnen gestatten für andere zu arbeiten und sich da-
für bezahlen zu lassen und zufrieden sind, wenn ihnen der Sklave
zuweilen einen Theil seines Verdienstes zum Geschenk macht. Man
weiß sogar, daß Sklaven großmüthig ihre Freiheit erhalten ha-
hen und den Ihrigen unentgeltlich zurückgeschickt worden sind. Sehr
viel zur Verbesserung des Zustandes der Sklaven haben die Englischen
Missionen beigetragen.
Die Kriege werden mit großer Wuth geführt, besonders kämpfen
sie, wenn sie angegriffen werden, mit größter Wuth für die Sicher-
heit ihrer Familien und für die Erhaltung ihrer Wohnplatze, Felder
und Garten. Jedoch führen sie ihre Kriege sehr roh und unregel-
mäßig, mehr durch Uebcrsälle von Hinterhalten aus, als in regelmäßi-
gen Angriffen. Gewöhnlich beginnen sie das Gefecht mit einem An-
griff in Masse; dann aber flüchten sie sich hinter Baume, Hauser rc.
und unterhalten ein Lauffeuer, wobei sie jedoch meistens, ohne zu zie-
len, nur aufs Gerathewohl schießen. Jetzt, seitdem sie mit den Eu-
ropäern in nähere Verbindung getreten sind, haben sie größtentheils
Flinten und geben diesen bei Weitem den Vorzug vor ihren einheimi-
schen Waffen, die in Speeren, Wurfspießen, Keulen und in Pattu-
Pattus oder Meris bestanden, seit der Einführung der Flinten aber
ziemlich nutzlos und ungebräuchlich geworden sind. Das Meri oder
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Verei nigte Staaten von Nordamerika. 121
Besitz genommen hatten, weil sie befürchteten, daß Spanien, als die
Spanischen Kolonien in Süd- und Nordamerika sich dem Gehorsam
entzogen, Florida irgend einer Europäischen Macht abtreten würde.
Aber nicht allein in Hinsicht ihres äußern Umfanges sind die ver-
einigten Staaten gewachsen, sondern auch in Hinsicht ihrer innern
Kraft. Tausende von Europäern wandern ihnen jährlich zu, um sich
in ihrem freien Gebiete niederzulassen. Überhaupt ist dieser Staat seit
dem Anfange des 19. Jahrhunderts im raschen Fluge seines Glücks
begriffen .und steht als ein Gegenstand der Macht und Achtung, der
Bewunderung der Völker da, mit blühendem Ackerbau, Künsten, Ge-
werben, Wissenschaften, Schifffahrt und Handel. Nur ein Flecken
haftet noch auf ihm, nämlich die noch in einem Theile dieser Staa-
ten herrschende Sklaverei.
Die vereinigten Staaten unterhalten eine bedeutende und vortreff-
liche Kriegsmarine, hingegen eine geringe Zahl stehender Truppen, so
daß keine Last einer zahlreichen Armee das Land bedrückt, welche die
Sitten verdirbt und die Früchte der Industrie verschlingt. Dafür
aber ist eine desto größere Nationalmiliz (183b war sie 1,336,829
Mann stark) vorhanden, die in Kriegeszeiten zur Vertheidigung des
Staates aufgerufen wird, und in Friedenszeiten sich in den Waffen übt.
Sie bedürfen auch keines großen stehenden Heeres, da die Politik der<
sclben sich in keine fremden Angelegenheiten mischt, sondern sich auf
die Behauptung ihrer Rechte beschränkt, und mit der ganzen Welt im
Frieden lebt. Jetzt sind auch sämmtliche Staatsschulden getilgt und
dieser Staat bietet das seltene Beispiel eines schuldenfreien Staates
dar, in welchem die jährliche Staatseinnahme um ein Großes beträcht-
licher, als die Staatsausgabe ist. Von dekr Riesenschritten, welche
dieser junge Staat in Bevölkerung und Handel macht, zeugen fol-
gende statistische Angaben. 1830 belief sich die Volksmenge auf
fast 13 Millionen. Jetzt, im I. 1837 betragt sie 16^ Millionen,
worunter 2 Millionen Negersklaven und 400,000 Indianer. Der
Werth der Einfuhr stieg im I. 1836 auf 173 und der Ausfuhr auf
122 Millionen Dollars (ein Dollar = 1 Speciesthaler), worunter
allein für 60^ Millionen Baumwolle. Nur England und Frankreich
haben eine stärkere Ein- und Ausfuhr. In Hinsicht der Größe der
Schifffahrt folgt Nordamerika auf Großbritannien, so wie auch dieses
letztere Land allein die vereinigten Staaten an Länge der Eisenbahnen
und Kanalverbindung übertrifft. Gegenwärtig haben in diesen Nord-
amerikanischen Staaten die Eisenbahnen zusammen eine Länge von
290 und die Kanäle von 430 Meilen. Aber mehr als 640 M.
Länge an Eisenbahnen sind im Bau begriffen, wobei indeß durch die
letzten Handelsstockungen eine bedeutende Störung verursacht worden ist.
Als die vereinigten Staaten durch den Frieden 1782 für unab-
hängig anerkannt wurden, waren es 13, nämlich von N. nach S.:
New-Hampshire (Njuhammschir), Massachusetts (Mässätschusetts),
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Spanien Nordamerika Florida Friedenszeiten England Frankreich Nordamerika Massachusetts
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Europa.
allen Russischen Provinzen eine Menge Menschen bei ihnen einfand,
die alle gern aufgenommen wurden. — Jetzt versteht man unter
Kosaken leicht bewaffnete, berittene Krieger, und sie sind mit Ausnahme
der Kosaken und der unter alle 2b Divisionen der Armee vertheilten
38 Regimenter regulärer Kosaken, Wächter der Gränzen des Reichs.
Alle Kosaken sind freie Menschen, zahlen keine Abgaben und haben
keine Verpflichtung als zum Kriegsdienste zu Pferde. Sie bilden eine
vortreffliche leichte Reiterei, sind der Rekrutirung nicht unterworfen,
sondern stellen auf Anforderung des Kaisers, die Truppenzahl ins Feld,
wozu sie sich anheischig gemacht haben. Der Zustand der Kosaken
wird in ganz Rußland für äußerst glücklich und höchst beneidenswerth
gehalten, und ihre Verpflichtung, Kriegsdienste zu thun, steht man
durch die Privilegien und die Freiheiten, die sie genießen, als über-
reichlich vergütet an. „So frei wie ein Kosak", ist ein Sprichwort,
das man in Rußland häufig Hort. Die berühmtesten unter allen
Kosaken sind die Donschen, so genannt von dem ihr Land durch-
strömenden Flusse Don. Die bürgerliche Freiheit, welche sie genießen,
hat ihnen in Hinsicht ihrer Bildung große Vorzüge vor den Leibeige-
nen Russen gegeben. Sie besitzen vielen Sinn für Ordnung und
Reinlichkeit, sind fehr gastfrei, sehr religiös, höflich, herzlich gute
Naturmenschen, wohlwollend gegen die Armen, und zeichnen sich durch
große Lebhaftigkeit und Heftigkeit aus, besonders sobald ihre Leiden-
schaften aufgeregt werden. Ihre Narfchinen oder Edlen sind jetzt
dem größten Theile nach gut erzogene, wohl unterrichtete und gebildete
Leute; auch giebt es darunter Familien, die für wichtige dem Staate ge-
leistete Dienste in den Grafenstand erhoben worden sind. Die Donschen
Kosaken bewohnen wohl gebaute, hübsche, gut eingerichtete, sehr rein
gehaltene und zierlich ausgeschmückte Häuser und verwenden viele
Sorgfalt auf ihren Anzug, worin die größc^Reinlichkeit sich zeigt.
Ihre National-, Haus- und Friedenstracht ist schön und besteht in
einer blauen Jacke, oft mit Gold verbrämt und seidenem Zeuge gefüt-
tert, die vorn über der Brust mit silbernen Haken befestigt wird, einer
seidenen Weste, deren unterer Theil. der Gürtel bedeckt, in weiten,
langen Beinkleidern von blendend weißem Banmwollenzeuge, die sehr
weit über den Leib heraufgehen und auch den größern Theil ihrer Stie-
fel bedecken; in einer großen Mütze von schwarzem wollenen Zeuge,
die sich in einen rothen Sack endigt und mit Federn, Schnüren
und einer weißen Kokarde geziert ist, welche in Verbindung mit dem
schwarzen Knebelbarte ihnen ein militairifches Ansehen giebt. Ihre
dicken schwarzen Haare haben sie rings um den Kopf ganz kurz abge-
schnitten, bloß auf dem Scheitel lassen sie dieselben länger wachsen.
Anstatt der Jacke haben sie in Friedenszeiten auch häufig einen lan-
gen, knappen Rock ohne Knöpfe an. Ihr Gürtel ist gewöhnlich
schwarz, zuweilen aber auch gelb, grün oder roth. Diese Kleidung ver-
abunden mit der geraden Haltung ihres wohlgewachsenen Körpers und
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